Kolloquium: Liberale und Frieden
eine Kooperationsveranstaltung des Archivs des Liberalismus, des Weimarer Republik e.V. und der Forschungsstelle Weimarer Republik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
29.10. bis 31.10.2018, Rosensäle Jena (Fürstengraben 27)
Als vor rund 100 Jahren die Friedensbedingungen von Versailles bekannt wurden, haben die allermeisten deutschen Liberalen diese vehement bekämpft. Unter der Führung von Gustav Stresemann fanden sie jedoch bald zu einer verständigungsbereiteren Haltung gegenüber den ehemaligen Kriegsgegnern. Mit dem späteren bundesrepublikanischen Liberalismus verbindet sich außenpolitisch vor allem seine Vorreiterrolle bei der Entspannungs- und der europäischen Einigungspolitik. Die 100. Wiederkehr des Kriegsendes von 1918 bildet den Ausgangspunkt für ein interdisziplinäres Kolloquium in Jena, auf dem thematisch breit über die Einstellungen von Liberalen zur Friedensfrage im 19. und 20. Jahrhundert debattiert werden soll.
Programm
Montag, 29.10.
Ort: Rosensäle, kleiner Sitzungssaal
18:00 Uhr
Einführung und Begrüßung
Abendvortrag
Anuschka Tischer (Würzburg)
Stimmen aus dem deutschen Liberalismus zum Westfälischen Frieden im Kontext seiner allgemeinen Rezeptionsgeschichte
Dienstag, 30.10.
Ort: Rosensäle, kleiner Sitzungssaal
9:00 10:30 Uhr
I. Liberalismus und Frieden Konzeptionelle Zugänge
Andreas Braune (Jena)
Die Friedensfrage in der liberalen politischen Philosophie
Rafael Biermann (Jena)
Die liberale Schule der Internationalen Beziehungen. Demokratischer Frieden“ zwischen Ideal und Wirklichkeit
Kaffeepause
11:00 13:00 Uhr
II. Liberale und Frieden bis 1918
Ulf Morgenstern (Friedrichsruh)
Bismarcks Friedensschlüsse und die Liberalen
Jürgen Peter Schmied (Bonn/Rhöndorf)
Krieg und Frieden bei William E. Gladstone
Jürgen Frölich (Bonn)
„Eine Politik der Linken wird immer eine Politik des Friedens sein.“ Friedrich Naumanns Friedenskonzepte
Mittagspause
14:30 17:30 Uhr
III. Liberale und Frieden zwischen den Weltkriegen
Michael Dreyer (Jena)
Hugo Preuss, die neuen liberalen Parteien und Versailles
Wolfgang Michalka (Heidelberg)
„Wir wollen nicht Krieg, sondern Frieden. Doch nicht den Frieden der Unterwerfung“ - Walther Rathenau und der Friede
Christiane Scheidemann (Berlin)
Gustav Stresemann und der Frieden: Zwischen nationaler Machtpolitik und europäischer Friedenspolitik.
Manuel Limbach (Koblenz)
„Anständig“ und „dauernd“. Friedensvorstellungen im bürgerlichen Widerstand gegen Hitler
19:00 Uhr
Abendvortrag
Ort: Rosensäle, großer Sitzungssaal
Eckart Conze (Marburg)
Die große Illusion. Versailles 1919 und die Neuordnung der Welt
anschließend
Verleihung des Wolf-Erich-Kellner-Preises 2018
Empfang des Archivs des Liberalismus
Mittwoch, 31.10.
Ort: Rosensäle, kleiner Sitzungssaal
9:30 11:30 Uhr
IV. Liberale Friedenskonzepte nach 1945
Tim Geiger (Berlin)
Frieden im Kalten Krieg. Zur Außenpolitik der FDP in den 1950/60er Jahren
Matthias Oppermann (Potsdam)
Lieber Krieg als Knechtschaft. Der Zusammenhang von Freiheit und Frieden bei Raymond Aron
Elke Seefried (München/Augsburg)
Liberale Wurzeln der Friedensforschung? Peter Menke-Glückert und die Formierung der Friedensforschung in der Bundesrepublik
Oliver Bange (Potsdam/Berlin)
Entspannungspolitik und Friedenssicherung aus liberaler Sicht
12:00 12:45
V. Frieden und Freiheit in einer multipolaren Welt (Abschlussdiskussion)
Zeitraum: 29.10.2018 18:00 Uhr - 31.10.2018 13:00 Uhr