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Weimarer Schriften zur Republik

Herausgegeben von Michael Dreyer und Andreas Braune

Die Forschungsstelle Weimarer Republik begründet mit den "Weimarer Schriften zur Republik" eine eigenständige wissenschaftliche Publikationsreihe im Franz Steiner Verlag Stuttgart. Sie richtet sich an Geschichts-, Politik- und Rechtswissen­schaftler und an Vertreterinnen und Vertreter angrenzender Disziplinen, die einen Beitrag zur Erforschung der Weimarer Republik, aber auch ihrer Voraussetzungen und Vorgänger sowie ihrer Folgen und Nachwirkungen, ihrer europäischen und ihrer internationalen Einbettung leisten. Im Zentrum stehen dabei die Chancen und Gefährdungen, die Republik und Demokratie im 20. und 21. Jahrhundert ausgesetzt waren und sind.

Neben den Publikationen der Forschungsstelle Weimarer Republik und ihrer Initiativen ist die Reihe offen für Sammelbände Dritter sowie die Publikation entsprechender Qualifikationsschriften. Ein wissenschaftlicher Beirat und ein Reviewprozess stellen die Qualität der Reihe sicher.

Interessenten für die Einreichung von Manuskripten melden sich bitte unter andreas.braune[@]uni-jena.de

Grzesinski_Cover

Band 21 (2022)

Dietfrid Krause-Vilmar (Hrsg.): Albert Grzesinski. Politische Reden 19191933

Albert Grzesinskis politische Bedeutung reicht über seine historische Wirkung im Preußen der Weimarer Zeit weit hinaus. Er kann zu den Wegbereitern der Demokratie in Deutschland gerechnet werden. Dietfrid Krause-Vilmar veröffentlicht erstmals Grzesinskis politische Reden: Sie verdeutlichen seine umfassenden gesellschaftlichen und politischen Perspektiven für den Transformationsprozess aus dem wilhelminischen Obrigkeitsstaat in einen modernen demokratischen Verfassungsstaat. Als Polizeipräsident und als preußischer Innenminister befestigte Grzesinski gemeinsam mit Otto Braun und Carl Severing das sozialdemokratisch geführte "Bollwerk Preußen" gegen antidemokratische, insbesondere gegen nationalsozialistische Angriffe in überzeugender verfassungstreuer Staatsautorität auch mit Hilfe des staatlichen Gewaltmonopols. Den demokratischen Rechtsstaat galt es gegen seine Feinde zu verteidigen. Grzesinskis unerschrockenes und unabhängiges Eintreten und sein Kampf für eine demokratische Gesellschaftsordnung haben an Gültigkeit nichts eingebüßt und sind bis in die Gegenwart aktuell und von großer Bedeutung.

202 S., 4 s/w Abb., kartoniert, ISBN 978-3-515-13318-0, 42,00 €

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Leseprobe

Kultur_Cover

Band 20 (2022)

Andreas Braune / Tim Niendorf (Hrsg.): Die Politik in der Kultur und den Medien der Weimarer Republik

In kulturgeschichtlicher Perspektive galt die Weimarer Republik schon immer als Zeit des Aufbruchs, des Experimentierens und als Phase einer enormen künstlerischen, kulturellen und intellektuellen Produktivität. Die Politik der Weimarer Jahre bildete in dieser auch erinnerungskulturell verbreiteten Sichtweise lange nur das bedrohliche Hintergrundrauschen beim „Tanz auf dem Vulkan“. Dabei durchdrang die Verarbeitung von Krieg und Revolution und das Ringen um die politische Zukunft Deutschlands nahezu alle kulturellen Bereiche und auch die äußerst dynamische Medienlandschaft. Die neu geschaffenen Freiheiten der Republik boten dafür die besten Voraussetzungen. Künstlerische und technische Innovationen trieben die Politisierung der Kultur und Medien sowie die Medialisierung der Politik zusätzlich voran.

Die Autorinnen und Autoren nehmen diese enge Verzahnung der Politik mit der Kultur und den Medien der Weimarer Republik in den Fokus. Die Stichproben aus Presse, Publizistik, Film, Illustrierten, Plakatkunst, Literatur und Architektur geben starke Hinweise darauf, dass es in Zeiten höchster Politisierung und scharfer Auseinandersetzungen um die Republik nahezu unmöglich wurde, ein „Unpolitischer“ (Th. Mann) zu bleiben.

Mit Beiträgen von Riccardo Altieri, Janina Amrehn-Rupp, Oliver Bahl, Marcel Bois, Andreas Braune, Andreas Dorrer, Valentin J. Hemberger, Frank Jacob, Roland von Kintzel, Timo Leimbach, Tim Niendorf, Lion Reich, Patrick Rössler, Lilja-Ruben Vowe, Lasse Wichert

264 S., 57 s/w Abb., 3 s/w Tab., kartoniert, ISBN 978-3-515-13268-8, 52,00 €

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Bildung_Cover

Band 19 (2022)

Andreas Braune / Sebastian Elsbach / Ronny Noak (Hrsg.): Bildung und Demokratie in der Weimarer Republik

Als 1919 die Weimarer Verfassung verabschiedet wurde, wurde auch in Bildungsfragen eine ganze Reihe von Kompromissen geschlossen und Weichen für die Zukunft der Republik gestellt. Das betraf nicht nur die Bildung von Kindern und Jugendlichen im Schulsystem, sondern auch die Erwachsenenbildung, für die neue Grundlagen geschaffen wurden. Kern dieses ganzheitlichen Ansatzes war das Bewusstsein, dass sich die Republik aktiv um die Bildung der Menschen bemühen musste, um aus den Untertanen der Monarchie Staatsbürgerinnen und Staatsbürger der Republik zu machen. Zugleich blieb vor allem die schulische Bildung Ländersache und die Frage nach der ‚richtigen‘ Bildung eine weltanschauliche Frage. Das trug zur weiteren Politisierung der Bildungsfragen bei und verhinderte, dass aus den Kompromissen der Anfangsjahre ein Bildungskonsens werden konnte.

Die Autorinnen und Autoren zeigen diese Kontroversen, aber auch wichtige Errungenschaften im Bereich der schulischen und politischen Bildung auf. Neben der starken Politisierung der Bildungsfragen und Bildungspolitik wird daran auch deutlich, dass die Republik auch in diesem Bereich keinesfalls eine ‚Republik ohne Republikaner‘ war, und dass viele der Errungenschaften der ersten deutschen Demokratie nach 1945 wieder aufgegriffen wurden.

Mit Beiträgen von Andreas Braune, Irmela Diedrichs, Albert Dikovich, Jule Ehms, Sebastian Elsbach, Christian Faludi, Frank Jacob, Ernst Laubach, Anna Lehner, Christian Lübcke, Ronny Noak, Karl Heinrich Pohl, Jannik Sachweh, Pierre Schmuck, Rhena Stürmer, Péter Techet, Jonathan Voges, Adrian Weiß, Gunnar B. Zimmermann, Tim Zumhof

306 S., 15 s/w Abb., kartoniert, ISBN 978-3-515-13272-5, 58,00 €

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1919_1949_1989_Cover

Band 18 (2021)

Andreas Braune / Michael Dreyer / Torsten Oppelland (Hrsg.): Demokratie und Demokratieverständnis. 1919 – 1949 – 1989

Im Jahr 2019 feierte das Grundgesetz seinen 70. Jahrestag. Dies bot Anlass, auf die demokratiegeschichtlichen Wendepunkte des 20. Jahrhunderts zurückzublicken: 1919 mit der Verabschiedung der Weimarer Reichsverfassung und der ersten erfolgreichen Demokratiegründung, 1949 mit der deutsch-deutschen Staatsgründung, also der Wiedererrichtung einer parlamentarischen Demokratie im Westen und einer Volksdemokratie im Osten, und schließlich 1989 mit der Friedlichen Revolution und dem Aufbruch in ein geeintes demokratisches Deutschland.

Doch wie sah das Demokratieverständnis aus, das diesen verschiedenen Wendepunkten jeweils zugrunde lag? Wie prägten vorherige Erfolge und Rückschläge spätere Aufbrüche in die Demokratie? Die Beiträge des Bandes zeichnen die langen und verwobenen Wurzeln unserer heutigen Demokratie nach und zeigen die dynamische Entwicklung des Konzeptes 'Demokratie' im Laufe der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts auf.

Mit Beiträgen von Andreas Braune, Michael Dreyer, Eberhard Eichenhofer, Alexander Gallus, Ilko-Sascha Kowalczuk, Antonius Liedhegener, Marcus Llanque, Torsten Oppelland, Martin Sabrow

180 S., 2 s/w Abb., 1 farb. Abb., 3 s/w Tab., kartoniert, ISBN 978-3-515-13151-3, 42,00 €

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Kaiserreich_Cover

Band 17 (2021)

Ulrich Lappenküper / Andreas Braune / Michael Dreyer / Markus Lang (Hrsg.): Einigkeit und Recht, doch Freiheit? Das Deutsche Kaiserreich in der Demokratiegeschichte und Erinnerungskultur

Wie demokratisch war der Obrigkeitsstaat? Die Autorinnen und Autoren liefern detaillierte Einblicke in Verfassungsstruktur, Parteienlandschaft, politische Prozesse und gesellschaftliche Bewegungen in der Zeit des Kaiserreichs, das 47 Jahre lang die deutsche Geschichte geprägt hat. Sie thematisieren Erinnerungskultur(en) und die Behandlung in der Historiographie.

Deutlich wird, dass das Kaiserreich durchaus Tendenzen gesellschaftlicher Demokratisierung zeigte. Das politische und intellektuelle Establishment sowie das Verfassungsgefüge versuchten aber, diese eher abzuwehren als sie zu integrieren. Der Platz des Kaiserreiches in der deutschen Demokratiegeschichte bleibt daher ambivalent, und dies spiegelt sich bis heute in der Erinnerungskultur wider.

Mit Beiträgen von Lennart Bohnenkamp, Andreas Braune, Michael Dreyer, Stefan Gerber, Oliver F. R. Haardt, Paul Lukas Hähnel, Tobias Hirschmüller, Theo Jung, Michael Kitzing, Markus Lang, Ulrich Lappenküper, Sabine Mangold-Will, Jan Markert, Ulf Morgenstern, Walter Mühlhausen, Christoph Nonn, Katja Protte, Wolfram Pyta, Ralf Regener, Sebastian Rojek, Martin Sabrow, Jürgen Schmidt, Ulrich Sieg, Kerstin Wolff

426 S., 18 s/w Abb., 21 farb. Abb., 1 s/w Tab., kartoniert, ISBN 978-3-515-13150-6, 64,00 €

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Gewaltmonopol_Cover

Band 16 (2021)

Michael Dreyer / Sebastian Elsbach / Andreas Braune (Hrsg.): Vom drohenden Bürgerkrieg zum demokratischen Gewaltmonopol (1918–1924)

Im Jahr 1924 ist die Weimarer Republik fünf Jahre alt. Nach aller Anfangsgewalt ist Deutschland noch immer eine parlamentarische Demokratie und es beginnt die kurze Phase ihrer relativen Stabilität. Doch wie kam diese Stabilität zustande, da weder 1920, im Jahr des Kapp-Lüttwitz-Putsches, noch 1923, im schärfsten Krisenjahr der Republik, das Überleben der Demokratie selbstverständlich war? Wie gelang es, das Gewaltmonopol des Staates durchzusetzen und die demokratische Transformation zu sichern? Wie wurde der drohende Bürgerkrieg abgewendet? Welche zusätzlichen Hypotheken bürdete dieser Abwehrkampf der jungen Republik auf?

Die Autorin und die Autoren betrachten die Jahre vor 1924 und untersuchen, welche Akteure und Regionen im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen standen und wie dennoch die innere Sicherheit in der Weimarer Republik wiederhergestellt werden konnte. Auch die weitere Konsolidierung nach 1924 wird thematisiert, ebenso wie die Verarbeitung der Anfangsgewalt in Literatur und Erinnerungskultur.

Mit Beiträgen von Marc Bartuschka, Andreas Braune, Sebastian Elsbach, Christian Faludi, Kathrin Groh, Moritz Herzog-Stamm, Helmuth Kiesel, Dietfrid Krause-Vilmar, Ingo Müller, Martin Platt, Martin Sabrow, Mike Schmeitzner, Florian J. Schreiner, Walter Mühlhausen

282 S., 2 s/w Abb., 1 s/w Tab., kartoniert, ISBN 978-3-515-13152-0, 56,00 €

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Jewish_Question_Cover

Band 15 (2021)

Lucia J. Linares: German Politics and the 'Jewish Question', 19141919

Lucia J. Linares bietet die erste systematische Untersuchung, wie Fragen zur Staatsbürgerschaft deutscher Jüdinnen und Juden sowie religiös-nationaler Identität – oder im damaligen Sprachgebrauch die „Judenfrage“ – die Politik der letzten Jahre des deutschen Kaiserreichs prägten und Prozesse wie die der Parlamentarisierung und Demokratisierung beeinflusste. Die „Judenfrage“ wird immer noch weitestgehend aus der Rückschau, das heißt im Kontext des Holocausts sowie einer sozial- oder kulturhistorischen Perspektive interpretiert. Während diese neue Studie die kurz- und langfristigen Auswirkungen der „Judenfrage“ auf den Aufstieg des deutschen Antisemitismus berücksichtigt, betont sie deren Kontingenz und Ambivalenz. Jüdische Fragen, so das Buch, offenbarten die Paradoxien der deutschen Staatswerdung und die Schwierigkeiten, ältere Formen kollektiver Identität zur Realisierung eines modernen Verständnisses von Staatsbürgerschaft zu überwinden. Linares präsentiert eine neue Interpretation der Rolle des „Problems“, das das deutsche Judentum in den politischen Debatten und Entscheidungen spielte, die den Weg zur Weimarer Republik ebneten.

233 S., kartoniert, ISBN 978-3-515-13069-1, 47,00 €

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Stadtwehr_Bremen_Cover

Band 14 (2021)

Elias Angele: "Schützt die Revolution!" Die Stadtwehr Bremen 19191921: Geschichte und Quellen

Die Stadtwehr Bremen war eine bewaffnete Freiwilligentruppe, die 1919 als eine von zahlreichen Einwohnerwehren zur Unterstützung der neuen Regierungen eingesetzt wurde. Rund 11.000 Männer meldeten sich in den zwei Jahren ihrer Existenz zum Dienst. Durch tägliche Patrouillen sowie bei der Kontrolle von Demonstrationen und der Bekämpfung von Streiks waren sie Teil des Alltags der Hansestadt. Die Stadtwehr war darum häufig Gegenstand der politischen Debatte, Forderungen nach ihrer Auflösung begleiteten sie durchgehend. Diese innenpolitischen Konfrontationen wurden durch ein grundlegendes Legitimationsdefizit der Einwohnerwehren noch verschärft. Dennoch konnte sich die Stadtwehr Bremen vergleichsweise lange halten: Nur die bayerischen Einwohnerwehren sträubten sich länger gegen die unabwendbare Auflösung, die von den Siegermächten des Ersten Weltkriegs unzweideutig gefordert wurde.

Elias Angele widmet sich erstmals der Geschichte dieser Institution und zeigt dadurch den größeren Zusammenhang der Staatsbildungsprozesse, die die Revolution und letzten Endes die gesamte Weimarer Republik beeinflussten. Zentrale Quellentexte ergänzen die Arbeit.

260 S., 13 s/w Abb., 5 s/w Tab., kartoniert, ISBN 978-3-515-13009-7, 47,00 €

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Band 13 (2020)

Sebastian Elsbach / Marcel Böhles / Andreas Braune (Hrsg.): Demokratische Persönlichkeiten in der Weimarer Republik

Längst hat die historische Forschung das hartnäckige Diktum zur Weimarer Republik von einer "Demokratie ohne Demokraten" widerlegt. Doch welche Persönlichkeiten trugen tatsächlich den Geist der Republik und versuchten, die demokratische Transformation mitzugestalten?

Die Autorinnen und Autoren zeigen, mit welch unterschiedlicher Ausprägung und innerer Überzeugung sich die Zeitgenossen hinter der Republik versammeln konnten. Sie legen dabei den Fokus auf Akteure der zweiten und dritten Reihe – nicht nur in der Politik, sondern auch in Kultur, Bildung und Medien. Dadurch gelingt es, ausgetretene Pfade der historischen Forschung zu verlassen und neue, unerwartete Erkenntnisse durch Tiefenbohrungen in die Weimarer Gesellschaft ans Tageslicht zu fördern. Neben der Betrachtung individueller Lebensläufe beleuchten die Beiträge so auch personale Netzwerke, Milieugebundenheit und Fragen nach demokratischen Traditionslinien.

Mit Beiträgen von Lars F. Köppen, Desiderius Meier, Claudius Kiene, Cornelia Baddack, Andreas Marquet, Ronny Noak, Janosch Förster, Marcel Böhles, Christian Lüdtke, Sebastian Rojek, Catharina Rüß, Tobias Julius Wissinger, Simon Sax & Sebastian Elsbach

241 S., 7 s/w Abb., kartoniert, ISBN 978-3-515-12799-8, 53,00 €

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Bd. 11 - Führer - Umschlag

Band 12 (2020)

Daniel Führer: Alltagssorgen und Gemeinschaftssehnsüchte. Tagebücher der Weimarer Republik (1913–1934)

Zahlreiche Studien zur Weimarer Republik konzentrieren sich auf moderne Trends aus der Hauptstadt: Berlin mit seinen über vier Millionen Einwohnern stellte schon zur Zeit der Weimarer Republik einen modernen, urbanen Schmelztiegel dar, war jedoch keinesfalls repräsentativ für die gesamte deutsche Bevölkerung. Zwei Drittel der Deutschen lebten noch immer auf dem Land oder in Kleinstädten und waren dementsprechend nur bedingt von großstädtischen Phänomenen beeinflusst. Welche Herausforderungen hatten sie in ihrem Alltag zu bewältigen? Wie veränderte sich ihre Identität angesichts der Systemumbrüche zwischen dem Kaiserreich, der Weimarer Republik und dem Nationalsozialismus? Welche Vorstellungen von gesellschaftlichem Zusammenhalt erschienen ihnen attraktiv – schätzten sie die Pluralität der Weimarer Gesellschaft oder sehnten sie sich nach einer "Volksgemeinschaft"?

Daniel Führer nimmt die Lebensverhältnisse und Überzeugungen einzelner Tagebuch schreibender Menschen mit unterschiedlichster sozialer und geografischer Herkunft in den Blick und trägt damit zu einem differenzierteren Bild der Weimarer Gesellschaft bei.

378 S., 12 s/w Fotos, kartoniert, ISBN 978-3-515-12583-3, 57,00 €

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Band 11 (2020)

Andreas Braune / Michael Dreyer (Hrsg.): Weimar und die Neuordnung der Welt. Politik, Wirtschaft, Völkerrecht nach 1918

Mit dem Ersten Weltkrieg endete die internationale Ordnung des 19. Jahrhunderts. Für Optimisten war nach den Erfahrungen des Weltkrieges die Zeit gekommen, Waffengewalt als Mittel der Politik auszuschließen. Die Realität aber sah ernüchternd aus: ökonomische Verwerfungen, fortgesetzte Kriege an den Rändern Europas und ein Friedensschluss, der für viele Beteiligte den Keim neuer Konflikte in sich trug. Doch auf dem Wege der Verständigung fand man Stück für Stück zueinander und die Konturen einer neuen, multilateralen Weltordnung wurden sichtbar. Trotzdem blieben Nationalismus und Autoritarismus, ökonomische Krisen und Misstrauen große Hindernisse. Der Liberalismus und seine Vorstellungen einer Völkerrechts- und Weltwirtschaftsordnung gerieten in eine existentielle Krise, die durch alternative Ordnungsentwürfe von links und rechts verschärft wurde.

Die Autorinnen und Autoren zeichnen sowohl dieses Ringen um eine politische, völkerrechtliche und ökonomische Neuordnung der internationalen Beziehungen nach, als auch den Versuch der deutschen Außenpolitik, ihren neuen Platz in der Welt zu finden.

Mit Beiträgen von Rainer Behring, Wolfgang Michalka, Elisabeth Piller, Karl Heinrich Pohl, Florian Greiner, Bernhard Roscher, Boris Barth, Markus Lang, Bernhard H. Bayerlein, Stefan Breuer, Jakob Zollmann, Gerhard Wegner, Roman Köster, Hagen Schulz-Forberg

XIII, 326 S., 8 s/w Abb., kartoniert, ISBN 978-3-515-12676-2, 55,00 €

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Elsbach - Reichsbanner

Band 10 (2019)

Sebastian Elsbach: Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. Republikschutz und politische Gewalt in der Weimarer Republik

Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold wurde 1924 auf überparteilicher Basis als Veteranen- und Wehrverband gegründet. Es fanden sich darin Anhänger der SPD, DDP und des Zentrums sowie zahlreiche Parteilose zusammen, die sich gemeinsam für den Schutz der Weimarer Republik einsetzen wollten.

Die Bedeutung des Reichsbanners für die Gesamtgeschichte der Weimarer Republik wurde bislang nur in Ansätzen diskutiert. Dabei waren hier weit mehr Männer organisiert, als in allen anderen Wehrverbänden zusammengenommen; zumal die Republikaner mit ihrem Saalschutz einen wesentlichen Beitrag für das Funktionieren einer demokratischen Zivilgesellschaft leisteten. Bis in die finalen Monate der Republik war das Reichsbanner die stärkste (und letzte) Bastion der Demokratie: Weit über 150 Mitglieder und Gegner starben bei den bewaffneten Straßenkämpfen, die vor allem mit der SA ausgefochten wurden. Sebastian Elsbach zeichnet die Leistungen des Reichsbanners für die Republik nach – und zeigt, weshalb die Nationalsozialisten 1933 dennoch die Macht an sich reißen konnten.

731 S., 1 s/w Abb., 2 farb. Abb., 15 s/w Tab., gebunden, ISBN 978-3-515-12467-6, 95,00 €

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US - Konsens und Konflikt

Band 9 (2019)

Sebastian Elsbach / Ronny Noak / Andreas Braune (Hrsg.): Konsens und Konflikt. Demokratische Transformation in der Weimarer und Bonner Republik

Mit dem Schlagwort der "Weimarer Verhältnisse" verbindet man auch heute noch eine Zeit des Chaos und der Gewalt, die scheinbar zwangsläufig in den Nationalsozialismus mündete. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes zeigen, wie sehr Deutschlands erste Demokratie eine Phase des institutionellen Umbruchs war: Ihre Konflikte waren Ausdruck tiefgreifender Transformationsprozesse, die alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens erfassten – nicht nur in Parteien und Parlamenten, sondern auch in Universitäten, Schulen, Kirchen und sogar auf der Straße wurde miteinander gerungen. Nach dem Zusammenbruch alter Gewissheiten musste ein neuer demokratischer Konsens gefunden werden, was nur selten gelang. Dennoch wurden in dieser Zeit durchaus Fortschritte erzielt, die die Grundlage für ähnliche Transformationsprozesse in der frühen Bonner Republik bildeten. Auch Deutschlands zweite Demokratie war in ihren Anfängen keine konfliktfreie Zeit, konnte aber auf den Erfahrungen aus der Weimarer Republik aufbauen.

Mit Beiträgen von Florian J. Schreiner, Felix Selgert, Anne Otto, Ronny Noak, Oliver Gaida, Michaela Bräuninger, Timo Leimbach, Birgit Bublies-Godau, Jörn Retterath, Angela Schuberth, Sebastian Elsbach, Sebastian Gräb, Simon Sax, Alex Burkhardt, Andreas Behnke, Helene Eggersdorfer, Ludwig Decke, Frank Schale, Sarah Langwald, Thomas Schubert

XXIII, 334 S., 9 s/w Abb., 4 s/w Tab., kartoniert, ISBN 978-3-515-12448-5, 56,00 €

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US_Rudolf_Olden

Band 8 (2019)

Sebastian Schäfer: Rudolf Olden - Journalist und Pazifist. Vom Unpolitischen zum Pan-Europäer. Moralische Erneuerung im Zeichen moderner Kulturkritik

Rudolf Olden war einer der führenden liberalen Redakteure der Zwischenkriegszeit. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges 1926 aus Wien nach Deutschland zurückgekehrt, engagierte sich der Journalist des Berliner Tageblatts auch als Jurist und Schriftsteller gegen den neuen Nationalismus und für Demokratie und Menschenrechte. Als Rechtsanwalt vertrat Olden an prominenter Stelle den Pazifisten Carl von Ossietzky während des Weltbühne-Prozesses – dennoch dürfte er einem breiteren Publikum bis heute gänzlich unbekannt geblieben sein.

Sebastian Schäfer würdigt mit dieser Biographie Rudolf Olden als einen politischen Intellektuellen und verknüpft dabei die historische Friedensforschung mit der Intellektuellengeschichte. Schäfer zeichnet Oldens Rolle als Pazifist in der heterogenen Friedensbewegung der 1920er Jahre nach. Anhand innen- und außenpolitischer Diskurse der Weimarer Republik arbeitet er dessen Vorstellungen einer friedlichen Gesellschaft heraus, erfragt intellektuelle Prägungen und prüft die Repräsentativität seiner Positionen – und zeigt so den engen Zusammenhang von Oldens pazifistischer Grundidee mit dem europäischen Einigungsgedanken auf.

438 S., kartoniert, ISBN 978-3-515-12393-8, 63,00 €

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US_Weimar_1924

Band 7 (2019)

Patrick Rössler / Klaus Kamps / Gerhard Vowe: Weimar 1924: Wie Bauhauskünstler die Massenmedien sahen / How Bauhaus artists looked at mass media

Zum 41. Geburtstag im Jahr 1924 schenkten sechs Bauhaus-Meister ihrem Direktor Walter Gropius eine Mappe mit eigens geschaffenen Bildern. Auf Anregung von László Moholy-Nagy variierten Lyonel Feininger, Wassili Kandinsky, Paul Klee, Georg Muche, Oskar Schlemmer und er selbst ein Motiv des Pressefotografen John Graudenz. Dies zeigte die erste öffentliche Übertragung von Ergebnissen einer Reichstagswahl durch das Radio in Berlin. Entstanden ist ein Meisterwerk im wahrsten Sinne des Wortes: ein Kaleidoskop unterschiedlicher Sichtweisen dieses Übergangs von der Pressewelt in eine Radiowelt – und gleichzeitig Schlüsselbilder für die moderne Demokratie und die Gemeinschaft von Künstlerpersönlichkeiten.

Die Mappe für Walter Gropius bildet den Ausgangspunkt für diese multiperspektivische Studie. Sie widmet sich zum einen der Darstellung von Politik und Massenkommunikation durch Künstler der Avantgarde. Zum anderen dient die Mappe als Projektionsfläche für weitergehende Überlegungen bis in die Gegenwart hinein. Insofern wiederholen die Autoren dieses Bandes das Vorgehen der Bauhauskünstler mit dem Foto: eine Reflexion jedes einzelnen Bildes aus der individuellen Sicht von Politik, Medien- und Kunstgeschichte.

208 S., zahlreiche Farb- und s/w-Abbildungen, gebunden, ISBN 978-3-515-12281-8, 21,00 €

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US_Braune_November

Band 6 (2018)

Andreas Braune / Michael Dreyer (Hsg.): Zusammenbruch, Aufbruch, Abbruch? Die Novemberrevolution als Ereignis und Erinnerungsort

Im Jahr ihres Zentenariums hört die Novemberrevolution zusehends auf, eine „vergessene Revolution“ (Alexander Gallus, 2010) zu sein. In Wissenschaft und Öffentlichkeit wächst die Einsicht, dass der Aufbruch in die erste parlamentarische Demokratie Deutschlands mehr war als eine halbe, stecken gebliebene oder gar verratene Revolution. Stattdessen gelang es, unter der Last eines zu beendenden Krieges und seiner bedrohlichen Friedensverhandlungen, unter den Bedingungen sozialer Not und Ungewissheit und unter beständiger politischer Unruhe und der Gefahr eines revolutionären Bürgerkrieges die am 9. November 1918 ausgerufene ‚deutsche Republik‘ zu konsolidieren.

Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes leisten eine interdisziplinäre Bestandsaufnahme der aktuellen Forschungen zur Novemberrevolution und weisen neue Fragestellungen und Herangehensweisen aus. Sie untersuchen zudem, warum die erste erfolgreiche demokratische Revolution bislang einen so schweren Stand im Erinnerungshaushalt der Deutschen hatte, und fragen danach, ob sie nicht doch ein demokratischer Erinnerungsort sein könnte.

Mit Beiträgen von Gleb J. Albert, Manfred Baldus, Andreas Braune & Michael Dreyer, Jens Hacke, Kirsten Heinsohn, Mark Jones, Heidrun Kämper, Peter Keller, Helmuth Kiesel, Detlev Lehnert, Lothar Machtan, Walter Mühlhausen, Nadine Rossol, Martin Sabrow, Daniel Siemens

ca. 354 Seiten, ISBN 978-3-515-12219-1, 52,00 EUR

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Bd. 5 - Neuer Mensch

Band 5 (2018)

Albert Dikovich / Alexander Wierzock (Hrsg.): Von der Revolution zum Neuen Menschen. Das politische Imaginäre in Mitteleuropa 1918/19: Philosophie, Humanwissenschaften und Literatur

Das Ende des Ersten Weltkriegs, der Untergang der Monarchien und die Revolution bedeuteten nicht nur den Zusammenbruch von Recht und Ordnung: Die Zäsur von 1918/19 war im mitteleuropäischen Kontext auch ein symbolischer Kollaps der überlieferten Ordnungsbegriffe und Sinngebungen, der zur Neuorientierung herausforderte. Es war die Forderung der Stunde, den Menschen auszurüsten für eine veränderte Wirklichkeit und zwar in physischer, psychischer und moralischer Hinsicht. In Kunst und Literatur wie auch in Wissenschaft und Politik auf ganz unterschiedlichen Gebieten also begann eine Suchbewegung nach dem Neuen Menschen. Als Kreuzungspunkt konkurrierender Imaginationen avancierte er zum Zentraltopos des Auf- und Umbruchs in Gesellschaft und Politik. Die Spannbreite reicht dabei von Ideen der politischen Romantik, des Pazifismus, der sozialreformerischen Biopolitik und dem Rätekommunismus bis hin zum Liberalismus. Die Autorinnen und Autoren zeigen mit ihren Beiträgen, wie heterogen die Vorstellungen waren, die um diese Menschenerneuerung kreisten, fragen nach ihrer Bedeutung für die Revolutionen in Mitteleuropa von 1918/19 und loten neue Forschungsperspektiven aus.

Mit Beiträgen von Andreas Braune & Michael Dreyer, Albert Dikovich & Alexander Wierzock, Karl-Heinz Lembeck, Detlef Siegfried, Clemens Reichhold, Vratislav Doubek, Enikő Darabos, Katharina Neef, Christoffer Leber, Verena Wirtz, Annamária Biró, Sebastian Schäfer, Christian Marty, Michael Gormann-Thelen

347 Seiten, ISBN 978-3-515-12129-3, 52,00 EUR

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Bd. 4 - Hugo Preuß

Band 4 (2018)

Michael Dreyer: Hugo Preuß. Biografie eines Demokraten

Hugo Preuß war nicht nur einer der wichtigsten theoretischen Vordenker der modernen Demokratie in Deutschland, sondern war als Politiker auch wesentlich an der Verfassunggebung der Weimarer Republik beteiligt. Als Staatsrechtler entwickelte Preuß die demokratische Genossenschaftstheorie und zählt damit zu den Begründern des Pluralismus in Deutschland. Zudem war Preuß als politischer Publizist aktiv im Kampf für die Demokratisierung des Kaiserreiches und ergriff nach 1919 zur Verteidigung der Republik und zur Abwehr des Antisemitismus die Feder. Preuß war damit ein früher Verfechter des Konzepts der wehrhaften Demokratie gegen die vor allem rechten Feinde der Weimarer Republik.

Als liberaler Politiker wurde Preuß in der Berliner Kommunalpolitik ein Exponent sozialliberaler Ideen. 1918 war er Mitbegründer der Deutschen Demokratischen Partei und zeichnete als erster Reichsinnenminister der Weimarer Republik für die Wahlen zur Nationalversammlung und für den Prozeß der Verfassunggebung verantwortlich, den er vom ersten Entwurf der Verfassung bis zur Verabschiedung begleitete. Bis zu seinem Tod gehörte er dem Landtag Preußens an, wo er in der DDP für die Weimarer Koalition eintrat.

XXV, 513 Seiten mit 2 Tabellen, gebunden, ISBN 978-3-515-12168-2, 73,00 EUR

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rezensiert von Reinhard Mehring bei H-Soz-Kult

Bd. 3 - USPD

Band 3 (2018)

Andreas Braune / Mario Hesselbarth / Stefan Müller (Hrsg.): Die USPD zwischen Sozialdemokratie und Kommunismus 1917-1922. Neue Wege zu Frieden, Demokratie und Sozialismus?

Die Spaltung der Arbeiterbewegung zwischen Kommunismus und Sozialdemokratie prägte die verhängnisvolle Geschichte des 20. Jahrhunderts in Deutschland entscheidend mit. In Vergessenheit gerät dabei oft, dass sich zu Beginn nicht KPD und SPD gegenüberstanden. Vielmehr hatte sich im April 1917 die USPD in Opposition zur Burgfriedenspolitik der SPD gegründet. Sie war an den Protesten und Massenstreiks gegen den Krieg beteiligt und trat in der Revolution 1918/19 für einen radikaleren Schnitt mit der alten Ordnung ein. Zwischen einer an Stabilität orientierten SPD und dem zur Weltbewegung strebenden Kommunismus war für die USPD als radikalem Flügel der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung jedoch bald kein Platz mehr.

Die kurze Phase der USPD als Massenpartei von 1917 bis 1922 veranschaulicht, dass es in den Vorstellungen der Zeitgenossen viele Wege zu Frieden, Demokratie und Sozialismus gab in jedem Fall mehr als zwei. Der Blick auf die USPD lädt dazu ein, den offenen Zukunftshorizont der Akteure des demokratischen Aufbruchs seit 1918 ernster zu nehmen.

Mit Beiträgen von Stefan Müller & Andreas Braune & Mario Hesselbarth, Hartfrid Krause, Wolfgang Kruse, Thilo Scholle, Walter Mühlhausen, Max Bloch, Marcel Bois, Stefan Bollinger, Bernd Braun, Mike Schmeitzner, Axel Weipert, Reiner Tosstorff

XXXII, 262 Seiten mit 7 s/w-Fotos und 3 s/w-Abbildungen, Kartoniert, ISBN 978-3-515-12142-2, 49,00 EUR

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Republikanischer Alltag

Band 2 (2017)

Andreas Braune / Michael Dreyer (Hrsg.): Republikanischer Alltag. Die Weimarer Demokratie und die Suche nach Normalität

Die Jahre von 1918/19 bis 1933 sind eine turbulente Zeit in der deutschen Geschichte. Zwischen Putschversuchen und Wirtschaftskrisen, Straßenkämpfen und einem "Staatsstreich auf Raten" kannte die Weimarer Republik nur eine kurze Phase der Stabilität. Für die Zeitgenossen war sie aber das politische System, das das Kaiserreich abgelöst hatte und nun das politische und gesellschaftliche Leben der Bürgerinnen und Bürger prägte und zwar vermeintlich auf Dauer. Überall deuteten sich ein neues republikanisches Selbstverständnis, neue demokratische Spielregeln und Handlungsformen an. Die Republik wurde mehr und mehr zur Normalität.

Einen selbstverständlichen und unangefochtenen republikanischen Alltag gab es in der Weimarer Republik jedoch nicht. "Weimar" war eine Transformationsgesellschaft, die nach dem Alltag der Republik suchte und um ihn rang. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes bieten mit den hier vereinten aktuellen Forschungen ein Kaleidoskop der Normalitäten, mit allen Anfeindungen und Erfolgen, die die Weimarer Republik kennzeichneten.

Mit Beiträgen von Marcel Böhles, Albert Dikovich, Sebastian Elsbach, Christian Faludi, Reiner Fenske, Anne Gnausch, Oded Heilbronner, Dominik Herzner, Florian Heßdörfer, Friederike Höhn, Volker Köhler, Paul Köppen, Daniel Münzner, Ronny Noak, Martin Platt, Sebastian Schäfer, Antonia Schilling, Rebecca Schröder, Thomas Schubert, Alexander Wierzock und Verena Wirtz.

XVIII, 353 S., 4 s/w Abb., 3 s/w Tab., 4 s/w Fotos, Kartoniert, ISBN 978-3-515-11952-8, 52,00 EUR

Ebook beim Franz Steiner Verlag

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WSR 1 - Weimar als Herausforderung 

Band 1 (2016)

Michael Dreyer / Andreas Braune (Hrsg.): Weimar als Herausforderung. Die Weimarer Republik und die Demokratie im 21. Jahrhundert

Die deutsche Demokratie steht im 21. Jahrhundert vor neuen und vielfältigen Herausforderungen: Sinkende Wahlbeteiligung und steigende Politikverdrossenheit, neue Parteien und Protestbewegungen (zum Teil mit sehr alten Ideen), Terror in der Welt und die Rückkehr des Krieges nach Europa, soziale Ungleichgewichte in Europa und in Deutschland die Liste ließe sich verlängern.

Soll ausgerechnet die Weimarer Republik, die „überforderte Republik“ (Ursula Büttner), Antworten auf diese Fragen parat haben? Mit dem näher rückenden Zentenarium der ersten deutschen Demokratie untersuchen die Autorinnen und Autoren, welche Herausforderungen „Weimar“ heute an Wissenschaft und museale Vermittlung, an politische Bildung und politische Praxis stellt und wie „Weimar“ helfen kann, unsere Demokratie heute zu beleben.

Mit Beiträgen von Andreas Braune, Ursula Büttner, Michael Dreyer, Franz Josef Düwell, Christian Faludi, Alexander Gallus, Christoph Gusy, Moritz Kilger, Detlef Lehnert, Marcus Llanque, Heiko Maas, Walter Mühlhausen, Tim B. Müller, Torsten Oppelland, Alf Rößner, Martin Sabrow, Thomas Schleper, Arnulf Scriba und Stephan Zänker.

XVI, 310 S., 10 s/w Abb., 3 s/w Tab., 11 s/w Fotos, Kartoniert, ISBN 978-3-515-11591-9, 44,00 EUR

E-Book beim Franz Steiner Verlag

Inhaltsverzeichnis, Vorwort und Einleitung

Rezension im Jahrbuch zur Liberalismus-Forschung 1/2017 (online) von Wolfgang Michalka

Rezension in Sehepunkte 17 (2017), Nr. 9 von Jörn Retterath