Band 18 der Weimarer Schriften zur Republik: „Demokratie und Demokratieverständnis: 1919 – 1949 – 1989“

Mit Band 18 der Schriftenreihe legen Andreas Braune, Michael Dreyer und Torsten Oppelland den Band zu einer gemeinsamen Tagung der Forschungsstelle Weimarer Republik, dem Helmuth-Loening-Zentrum für Staatswissenschaften e.V. und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, mit Unterstützung des Weimarer Republik e.V., aus dem Jahr 2019 vor.

Das Jahr 2019 war ein mehrfaches deutsches „Demokratie-Jubiläum“: Vor hundert Jahren wurde nach der Revolution des Jahres 1918 erstmals eine demokratische Verfassung ausgearbeitet und in Kraft gesetzt – und dies sogar in Thüringen, in Weimar. 1949, nachdem die erste deutsche Demokratie zerstört und durch das totalitäre, nationalsozialistische Regime abgelöst worden war und nachdem dieses den Zweiten Weltkrieg verloren hatte, wurde noch unter dem Regime der Alliierten Besatzung die zweite Demokratiegründung auf den Weg gebracht, damals allerdings nur auf dem Gebiet der amerikanischen, englischen und französischen Besatzungszonen. In der sowjetisch besetzten Zone dagegen kam es – parallel zur Ausarbeitung des Grundgesetzes und zur Gründung der Bundesrepublik – zur Entstehung einer „Volksdemokratie“, in vielem nach dem Vorbild der Sowjetunion. In Wahrheit war diese so genannte Volksdemokratie ein Regime der SED-Parteidiktatur. Diese wurde dann 40 Jahre nach der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik im Herbst 1989 überwunden. Eine der Bürgerbewegungen im Kontext der Friedlichen Revolution nannte sich bezeichnenderweise „Demokratie Jetzt“.

Bei allen dieser Ereignisse nahmen die Akteure also für sich in Anspruch, die Demokratie verwirklichen zu wollen – dabei verstanden sie jedoch sehr unterschiedlich Dinge unter diesem Begriff. Innerhalb des Bands werden die unterschiedlichen Konzepte, deren Ursprünge und Verwirklichungsansätze in einer vergleichenden Perspektive beleuchtet und diskutiert. Dabei soll die Linie der Demokratieentwicklung bis heute nachgezogen werden, um zu prüfen, ob die heute viel diskutierten Krisensymptome der Demokratie tatsächlich Ähnlichkeiten zu historischen Vorläufern aufweisen.

Mit Beiträgen von Andreas Braune, Michael Dreyer, Eberhard Eichenhofer, Alexander Gallus, Ilko-Sascha Kowalczuk, Antonius Liedhegener, Marcus Llanque, Torsten Oppelland, Martin Sabrow

180 S., 2 s/w Abb., 1 farb. Abb., 3 s/w Tab., kartoniert, ISBN 978-3-515-13151-3, 42,00 €

Eine Leseprobe und das Inhaltsverzeichnis finden Sie hier.