Trotz Corona: 5. Nachwuchstagung zum Thema „Bildung und Demokratie“ in Jena hat stattgefunden

Nachdem die gemeinsame Jahrestagung der Forschungsstelle Weimarer Republik und des Weimarer Republik e.V. Ende Februar gerade noch vor dem Corona-Lockdown stattfinden konnte, gehörte im Frühjahr einiger Optimismus dazu, am mittlerweile routinierten Veranstaltungsturnus festzuhalten und die nächste Nachwuchstagung für den Sommer in Angriff zu nehmen. Dieser Optimismus wurde belohnt, sodass nach Monaten des rein digitalen Austauschs vom 26. bis 29. August erstmals wieder eine tatsächliche Konferenz mit persönlicher Anwesenheit in Jena und Weimar stattfinden konnte.

Die nötigen Hygieneauflagen beschränkten allenfalls einige Abläufe, nicht aber die Qualität des fachlichen Austauschs über „Bildung und Demokratie in der Weimarer Republik“. Das Programm startete mit einem Eröffnungsvortrag Karl Heinrich Pohls über die (möglicherweise zu) ambitionierten Bildungsreformen im links regierten Sachsen der frühen 1920er, während der Abendvortrag von Matthias Busch über die Schülerselbstregierung in der Weimarer Republik am folgenden Konferenztag stattfand. Daneben präsentierten ca. 15 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre laufenden oder kürzlich abgeschlossenen Forschungsprojekte. Einmal mehr erwies sich der interdisziplinäre Austausch als sehr fruchtbar und konstruktiv. Neben der Geschichtswissenschaft wurden vor allem Vorhaben aus der Erziehungswissenschaft und historischen Bildungsforschung, aber auch aus der Philosophie präsentiert. Deutlich wurde dabei, wie stark um die Rolle der Bildung in der Weimarer Transformationsgesellschaft gerungen wurde, aber auch, welche Chancen in der Neuausrichtung der Bildung für die junge Demokratie lagen. Klar wurde auch, wie sehr die Weimarer Entwicklungen den demokratischen „Neuanfang“ nach 1945 prägten und bis in Bildungsdebatten der Gegenwart ausstrahlen. Dies wird in einem Konferenzband nachzulesen sein, der wie gewohnt in den „Weimarer Schriften zur Republik“ erscheinen wird. Am letzten Konferenztag stand eine abschließende Exkursion nach Weimar mit einer Besichtigung des Stadtmuseums, des Museums Neues Weimar, des Bauhaus-Museums und natürlich des HDWR auf dem Programm.